Training & Alkohol

Krafttraining und Alkohol – grundsätzlich gegensätzlich?

Wie erfrischend es wäre – einen guten Tropfen nach dem schweißtreibenden Krafttraining im Fitnessstudio zu genießen! Wie ernüchternd es ist – Sport und Alkohol vertragen sich nicht. Bereits moderate Mengen hemmen den Aufbau von Muskeln, behindern deren Regeneration und mindern das Leistungsvermögen signifikant. Da bildet auch das Bierchen keine Ausnahme – oder doch?

Alkohol als Antagonist des Krafttrainings

Eine Studie an der neuseeländischen Massey Universität untersuchte die Auswirkungen moderater Mengen an Alkohol bei jungen Hobbysportlern nach einem exzentrischen Krafttraining. Die Versuchsgruppe erhielt Fruchtsaft mit Wodkazusatz, der Kontrollgruppe wurde lediglich das alkoholfreie Getränk verabreicht. Messungen nach 36 und 60 Stunden lieferten eindeutige Ergebnisse: Der Verlust an Muskelleistung war bei der Versuchsgruppe fast doppelt so groß. Alkohol lässt den Cortisolspiegel ansteigen, was den Proteinabbau in der Muskulatur ankurbelt. Auf der anderen Seite sinkt der Testosteronspiegel – dies beeinträchtigt den Muskelaufbau. Alkohol im Blut macht die vorherige harte Arbeit im Fitnessstudio zunichte: Der Körper befindet sich im katabolen statt dem wünschenswerten anabolen Zustand.

Bierchen nach dem Aufenthalt im Fitnessstudio?

Bier ist ein mäßig alkoholisches Getränk, das hauptsächlich aus Wasser, Hopfen und (Gerste, Hefe und Weizen)-Malz besteht. Der moderate Anteil an Kalorien und Kohlenhydraten hat einen hohen glykämischen Index zur Folge, wobei sich die Bewertung relativiert, wenn die Last bei der Aufnahme eines normalgroßen Bierchens betrachtet wird. Das Genussgetränk enthält relevante Mengen an B-Vitaminen und Mineralstoffen wie Eisen, Kalium, Zink, Phosphor und Kupfer. Einer Studie der Universität von Granada zufolge bewirkt Bier eine mit Wasser vergleichbare Rehydration nach dem Krafttraining. Im Gegensatz zu anderen Alkoholika scheinen 500 Milliliter Bier bei Männern und 250 Milliliter bei Frauen das Aufkommen von Cortisol zu reduzieren und umgekehrt den Testosteronspiegel um etwa 20 Prozent anzuheben.

Alkohol im Allgemeinen: nein – Bierchen: ja!

Aus den derzeit vorliegenden Studien ergibt sich, dass es durchaus vertretbar ist, sich nach dem anstrengenden Krafttraining im Fitnessstudio ein kühles Bierchen zu gönnen. Dank seiner speziellen Zusammensetzung hat es eine weitestgehend positive Wirkung auf den Hormonhaushalt. Alle anderen alkoholischen Getränke sind für ernsthafte Sportler jedoch grundsätzlich tabu!